Warum gehen Zähne in der Schwangerschaft kaputt?

Die Schwangerschaft ist eine besondere Phase im Leben einer Frau, die zahlreiche Veränderungen im Körper mit sich bringt – darunter auch solche, die sich auf die Zahngesundheit auswirken. Viele Frauen stellen während der Schwangerschaft fest, dass ihre Zähne empfindlicher werden, schneller Karies entsteht oder das Zahnfleisch häufiger blutet. Doch warum ist das so? In diesem Artikel erklären wir die Hauptgründe, warum Zähne in der Schwangerschaft anfälliger für Schäden sind und wie werdende Mütter ihre Mundgesundheit optimal schützen können.

Hormonelle Veränderungen und deren Einfluss auf die Zähne

Während der Schwangerschaft steigt der Spiegel bestimmter Hormone wie Östrogen und Progesteron erheblich an. Diese Hormone beeinflussen nicht nur das Gewebe im gesamten Körper, sondern auch das Zahnfleisch. Häufige Folgen sind:

  • Zahnfleischentzündungen (Schwangerschaftsgingivitis): Durch die erhöhte Durchblutung schwillt das Zahnfleisch an, reagiert empfindlicher und neigt eher zu Entzündungen.
  • Erhöhte Plaque-Bildung: Die Hormonumstellung kann dazu führen, dass das Immunsystem anders auf Bakterien reagiert, wodurch sich Zahnbelag (Plaque) leichter ansammelt.
  • Lockerung des Bindegewebes: In einigen Fällen kann sich das Bindegewebe so verändern, dass sich Zähne geringfügig lockern.

Erhöhtes Kariesrisiko durch veränderte Essgewohnheiten

Viele Schwangere verspüren Heißhungerattacken, die oft mit einem vermehrten Verlangen nach süßen oder sauren Lebensmitteln einhergehen. Der häufigere Konsum von zuckerhaltigen Speisen und Getränken bietet Kariesbakterien ideale Bedingungen zur Vermehrung.

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Besonders problematisch ist es, wenn nach dem Essen nicht sofort die Zähne gereinigt werden. Zuckerhaltige Speisen und Säuren greifen den Zahnschmelz an und fördern die Entstehung von Karies.

Tipps zur Kariesprävention während der Schwangerschaft:

✔️ Vermeiden Sie häufige Snacks mit hohem Zuckergehalt.
✔️ Nach säurehaltigen Speisen mindestens 30 Minuten warten, bevor Sie die Zähne putzen.
✔️ Kaugummi mit Xylit kauen, um den Speichelfluss anzuregen und die Säuren zu neutralisieren.

Morgendliche Übelkeit und Erbrechen als Risikofaktor

Viele Frauen leiden besonders in den ersten Schwangerschaftsmonaten unter morgendlicher Übelkeit und häufigem Erbrechen. Magensäure ist hochgradig aggressiv und kann den Zahnschmelz erheblich angreifen.

Nach dem Erbrechen neigen viele dazu, sofort die Zähne zu putzen, doch dies ist ein Fehler. Der bereits geschwächte Zahnschmelz wird durch die mechanische Reibung zusätzlich abgetragen, was zu einer erhöhten Erosion des Zahnschmelzes führt.

Empfohlene Maßnahmen nach dem Erbrechen:

✔️ Den Mund mit einer Lösung aus Wasser und Natron (1 Teelöffel auf ein Glas Wasser) ausspülen, um die Magensäure zu neutralisieren.
✔️ Mindestens 30 Minuten warten, bevor die Zähne geputzt werden.
✔️ Eine fluoridhaltige Mundspülung verwenden, um den Zahnschmelz zu stärken.

Nährstoffmangel und seine Auswirkungen auf die Zahngesundheit

Während der Schwangerschaft benötigt der Körper vermehrt wichtige Mineralstoffe, insbesondere Kalzium, Phosphor und Vitamin D, um die Entwicklung des Babys zu unterstützen. Wenn die Mutter nicht genügend Kalzium über die Nahrung aufnimmt, kann es sein, dass der Körper auf eigene Reserven zurückgreift – darunter auch auf die Kalziumspeicher der Zähne.

Nährstoffe für starke Zähne in der Schwangerschaft:

  • Kalzium: Milchprodukte, Mandeln, Brokkoli
  • Vitamin D: Sonnenlicht, fetter Fisch, Eier
  • Phosphor: Fleisch, Fisch, Vollkornprodukte
  • Fluorid: Fluoridiertes Salz, grüner Tee
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Ein Mangel an diesen Nährstoffen kann die Widerstandskraft des Zahnschmelzes verringern und das Risiko für Karies und Zahnverfall erhöhen.

Zahnfleischerkrankungen und Parodontitisrisiko

Unbehandelte Zahnfleischentzündungen können sich zu einer Parodontitis entwickeln, einer Erkrankung, bei der das Zahnfleisch und der Kieferknochen geschädigt werden. Studien zeigen, dass Parodontitis während der Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburten und ein niedriges Geburtsgewicht in Verbindung steht.

Anzeichen einer beginnenden Parodontitis:

✔️ Blutendes Zahnfleisch beim Zähneputzen
✔️ Rötung und Schwellung des Zahnfleisches
✔️ Mundgeruch und Zahnfleischrückgang

Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung während der Schwangerschaft hilft, das Risiko für Zahnfleischerkrankungen zu minimieren.

Tipps für eine optimale Zahnpflege während der Schwangerschaft

✔️ Zweimal täglich gründlich die Zähne putzen – idealerweise mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta.
✔️ Zahnseide oder Interdentalbürsten verwenden, um Zahnzwischenräume sauber zu halten.
✔️ Regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt einplanen, um Probleme frühzeitig zu erkennen.
✔️ Falls nötig, eine antibakterielle Mundspülung verwenden, um Zahnfleischentzündungen vorzubeugen.
✔️ Zucker- und säurehaltige Getränke und Lebensmittel reduzieren, um den Zahnschmelz zu schützen.

Zahnsanierung im Ausland – eine Option bei starken Schäden?

Sollten nach der Schwangerschaft erhebliche Zahnschäden auftreten, kann eine umfangreiche Zahnsanierungerforderlich sein. Da die Kosten für zahnärztliche Behandlungen in vielen Ländern, insbesondere in Deutschland und Österreich, sehr hoch sind, entscheiden sich viele Frauen für eine Zahnbehandlung im Ausland.

Länder wie Ungarn, die Polen oder Türkei bieten hochwertige zahnmedizinische Leistungen zu deutlich günstigeren Preisen an. Eine komplette Zahnsanierung kann dort oft bis zu 70 % günstiger sein als in Westeuropa. Allerdings sollten bei einer Zahnsanierung im Ausland einige Punkte beachtet werden:

✔️ Qualifikation und Erfahrung der Zahnärzte prüfen
✔️ Klinikbewertungen und Patientenberichte recherchieren
✔️ Gesamtkosten inklusive Anreise und Unterkunft kalkulieren

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Für viele Frauen ist eine Zahnsanierung im Ausland eine attraktive Option, um hohe Ausgaben zu vermeiden, ohne auf Qualität verzichten zu müssen. Dennoch ist eine sorgfältige Planung unerlässlich, um unerwartete Komplikationen zu vermeiden.

Fazit: Warum gehen Zähne in der Schwangerschaft kaputt?

Die Schwangerschaft stellt eine große Herausforderung für die Mundgesundheit dar. Hormonelle Veränderungen, Heißhungerattacken, morgendliche Übelkeit und ein erhöhter Nährstoffbedarf können die Zähne empfindlicher und anfälliger für Karies machen. Unbehandelte Zahnprobleme können langfristige Folgen haben, weshalb eine gründliche Zahnpflege und eine ausgewogene Ernährung unerlässlich sind.

Frauen sollten während der Schwangerschaft besonders auf ihre Zahnhygiene achten, regelmäßige Zahnarztbesuche einplanen und geeignete Präventionsmaßnahmen ergreifen, um Zahnschäden zu vermeiden. Falls jedoch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erhebliche Zahnprobleme auftreten, kann eine Zahnsanierung im Ausland eine finanzierbare Alternative sein.

Mit einer bewussten Mundhygiene, der richtigen Ernährung und gegebenenfalls professioneller Behandlung lassen sich langfristige Schäden verhindern und die Zähne auch über die Schwangerschaft hinaus gesund erhalten.

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